Die darmgerichtete Hypnose findet hauptsächlich Anwendung bei Reizmagen, Reizdarmsyndrom, aber auch bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Chron und Colitis Ulcerosa.

Von einem Reizdarm spricht man dann, wenn Bauchschmerzen und Stuhlunregelmäßigkeiten über einen längeren Zeitraum vorliegen (mind. 6 Monate), die Diagnose kann nur von ÄrztInnen gestellt werden. Es ist eines der häufigsten Beschwerdebilder in Arztpraxen, bei der Hälft aller PatienInnen mit Reizdarm kann eine körperliche Erkrankung ausgeschlossen werden. Da die medizinschen Untersuchungen bei diesen Betroffenen ohne Befund bleiben, fühlen sie sich oft unverstanden.

Wenn psychotherapeutisch behandelt werden kann, empfiehlt die Leitlinie der britischen gastroenterologischen Gesellschaft (2007) und des englischen Nationalen Instituts für Gesundheit und klinische Exzellenz NICE (2008) unter anderen Verfahren die darmgerichtete Hypnose (Bauchhypnose). Dabei werden durch darmgerichtete Suggestionen und Fantasiereisen im Trancezustand die Darmfunktion und das allgemeine Befinden (z.B. Selbstvertrauen)  der PatientInnen positiv beeinflusst.

Wirungen der Hypnose beim Reizdarmsyndrom: Normalisierung der Darmbewegungen, Erhöhung der Schmerzschwelle Darm, Verbesserung des emotionalen Befindens und der Selbstsicherheit, besserer Umgang mit Alltagsstress, Erweiterung der Verhaltensmöglichkeiten (Freizeit, Essen,...)

Die Darmgerichtete Hypnose wurde in Manchester entwickelt und es haben sich 12 Sitzungen über einen Zeitraum von ca. 3 Monaten als am effektivsten erwiesen (1 wöchentliche Sitzung).

Quelle: Dr. Winfried Häuser, Klinikum Saarbrücken (hier finden Sie auch weitere interssante Informationen zu diesem Thema)

Dr. Häuser ist ein absoluter Spezialist, was  darmgerichtete Hypnose betrifft, beschäftigt sich seit Jahren in zahlreichen Studien. Ich habe bei ihm ein Seminar zu diesem Thema im Mai 2010 in Deutschland absolviert.